The Bruiser / 4Runner Page
 
Deutsche Version
 

 

 

Für Fragen und Anregungen einfach eine Mail an mich:

martin@zurru.de

 

 


Kyosho 1:9 EP/GP 4Runner - Pajero - Pathfinder/Terrano

 

!! Bitte darauf achten, daß die Ladezeiten bedingt durch die Bildgrößen ziemlich hoch sein können !!

!! Bildgrößen werden beim "hovern" angezeigt !!

Meinen Erkundigungen nach, tauchte diese Modellreihe im November/Dezember 1991 in den Modellmagazinen auf. Ein mehr als halbherziger Versuch einen echten Scale-Offroader auf die Beine, nein eher auf die Räder zu stellen. Die Modellreihe wurde sowohl als Elektrofahrzeug, als auch mit einem Glühkerzenmotor ausgerüstet aufgelegt.

 
4Runner_cat_xga.jpg (264 KB)  

Dieses Fahrzeug ist wirklich beeindruckend, im Maßstab 1:9, und damit über 50 cm lang. Durch konsequente Verwendung von glasfaserver- stärktem Kunststoff für das gesamte Chassis, kam man auf ein niedriges Gesamtgewicht von 2300 g bei der Elektroversion, sowie 2700 g beim Verbrenner. Damit sind sogar mit dem 540er Motor im Bausatz spektakuläre Fahrleistungen möglich, und wem in der Elektroversion der eine Motor zu wenig war konnte noch einen zweiten einbauen. Das Fahrzeug ist dafür ausgelegt.

 

Linkes Bild: Der Kyosho 4Runner im Katalog 1994. Für eine vergrößerte Darstellung bitte auf das Bild klicken

 

Die Modelle haben eine starre Hinterachse mit Kegelraddifferential, die über vier Raumlenker und einen Stabilisator am Fahrwerk befestigt ist. Die Vorderachse ist als Einzelradaufhängung mit je zwei Querlenkern pro Seite ausgeführt, auch hier befindet sich ein Kegelraddifferential. Alle Achsen werden über Schraubenfedern mit Stoßdämpferattrappen gefedert. Beim Elektromodell wird die Motorleistung vom Motor über ein Gegenrad mit angespritztem Riemenrad über einen Riemen auf das Mitteldifferential übertragen. Von hier aus führen zwei Wellen in echter Geländewagenmanier zu den beiden angetriebenen Achsen. In der ersten Verbrennerversion wurde die Motorleistung über ein stufenlos regelbares Getriebe auf das Mitteldifferential übertragen. Später mußte das kostspielige CCVT-Getriebe jedoch einem einfachen automatischen 2-Gang-Getriebe mit Bremsscheibe weichen.

 

Bei den Fahrwerkskomponenten hörte der Detailwahn aber noch nicht auf! Das Fahrgestell verfügt hinten über fest angespritzte und vorne über separat zu montierende Innenkotflügel. Am Heck des Fahrgestells befinden sich zwei Haken zum ziehen von Lasten, da versteht man warum das Elektromodell mit zwei Motoren ausgerüstet werden kann. Mit der Endgeschwindigkeit konnte das ja nichts zu tun haben, die ist auch mit einem Motor hoch genug. Rollen tut die ganze Fuhre auf gut profilierten Reifen, die auf Kunststoffelgen in Alu-Optik aufgezogen werden. Und nach oben rundet eine Lexankarosserie mit Anbauteilen aus Spritzguß das Ganze harmonisch ab. Gut lackiert ist das Modell auf Fotos von einem Laien kaum als solches zu erkennen.

 
terrano_cat_xga.jpg (494 KB)
 

Rechtes Bild: Der Kyosho Terrano mit und ohne Karosserie. Bei der Elektroversion herrscht eine verschwenderische Leere auf dem Chassis, welches sowohl für die Elektro- als auch für die Benzinversion gleich war.

Für eine vergrößerte Darstellung bitte auf das Bild klicken.

 

Zugegeben an das Scale-Erscheinungsbild des Bruisers von Tamiya kommt das Modell nicht ganz ran, aber die Kluft ist mächtig eng. Und das Bißchen was die Beiden im Erscheinungsbild von einander trennt, macht der Kyosho Off-Roader durch seine Fahrleistungen mehr als wett. Fahrten mit Vollgas auf sandigen oder leicht geschotterten Plätzen machen einem einen Mordsspaß, weil das Modell auch beim Driften gut zu kontrollieren ist. Bei schwererem Gelände ist Fingerspitzengefühl angesagt, wenn ein Rad den Bodenkontakt verliert, ist wegen der drei Differentiale auch die Traktion weg. Hier ist der Bruiser mit seinem starren Durchtrieb auf der Hinterachse und den größeren Reifen doch im Vorteil.

 
pajero_cat_xga.jpg (497 KB)  

Gegen Ende der 90er verschwand das Modell aus den Regalen. Wenn ich die durchwegs positiven Reaktionen auf das Modell zu bewerten habe, dort wo ich mit meinem Modell aufgetaucht bin, dann wundere ich mich jedesmal über den Schritt von Kyosho. Fragen mich die Zuschauer aber nach dem Preis für das Modell, wird mir anhand der erstaunten Gesichter jedoch schnell klar, wie sich das Ende dieser Modellreihe zu erklären hat. Mit einem Preis von damals 699,- DEM für die Elektro- und ca. 999,- DEM für die Verbrennerversion, waren die Modelle recht kostspielig.

 

Linkes Bild: Kyosho Pajero aus dem Katalog 1996.Auch hier kommt das Scale-Erscheinungsbild voll zum Tragen. Für eine vergrößerte Darstellung bitte auf das Bild klicken.

 

Wenn ich heute so über die Auktionswebseiten streife, und sehe wie selten mal ein 4Runner, ein Pathfinder oder ein Pajero dabei ist, dann wird um so mehr klar, warum Kyosho die Produktion eingestellt hat. Obwohl ich es bedauere, denn Fahrzeuge mit Charakter findet man heute nur selten. Heutzutage dominieren die Einheitschassis wo man nur schnell mal 5 bis 8 verschiedene Karosserien dazu produziert, aus Kostensicht natürlich nachvollziehbar, aber warum ist dieses Spielchen nicht mit dem 1:9 EP/GP-Chassis im Geländewagensektor getrieben worden. Auch hier kommen jedes Jahr neue Typen auf den Automarkt. Man überlege nur mal: Dieses tolle Fahrgestell mit einer Jeep Cheerokee Karosserie des Baujahres 2000, das wäre ein echter Knaller geworden.

 
 
Technische Daten:

Länge:

530
mm
Breite:
219
mm
Höhe:
227
mm
Radstand:
295
mm
Spur:
171
mm
ReifenØ
100
mm
Reifenbreite
40
mm
Gewicht
2.300
g

Rechtes Bild: Ein 4Runner in freier Wildbahn, aus dem Katalog 1994

 
 

Für die technisch interessierten ist hier ein Link zu einer Explosions- darstellung des 1:9 EP Chassis.

Bitte darauf achten, daß die Ladezeiten bedingt durch die Bildgrößen ziemlich hoch sein können.

Um zu dem Link zu gelangen einfach auf das Bild klicken.

 
Alle Bilder sind unter dem Copyright von Kyosho Co., Japan